Dann krault mal schön

Meine kleine Tochter ist froh. Sie hat mit der großen Schwester in den Weihnachtsferien das Kraulen geübt. Da hat sie ja auch allen Grund, froh zu sein, denkt die Mutter, also ich, und weidet sich an Bildern von geschwisterlicher Kooperation.

Aber eigentlich geht es darum: Das erste Halbjahr geht zur Neige, heute gab es Noten aufs Kraulen. Nach einem halben Jahr, in dem der Schwimmunterricht unter dem Motto "Viel Spaß im Wasser" stand. Rutschen verboten, sonst alles erlaubt, die Lehrerin führt Aufsicht am Rand.

Finde ich im Prinzip gut, 'Freies Schwimmen', sozusagen. Dürfte aber erstens keine Noten nach sich ziehen. Und zweitens nicht die Kinder allein lassen, die einerseits in den Schwimmunterricht genötigt werden und andererseits längst den Punkt überschritten haben, an dem sie aus eigenen Motiven und Kräften mit dem Wasser vertraut werden.

Die gab es auch in dieser Lerngruppe. Die Lehrerin hat sechs Monate vom Rand aus zugeschaut und lässt heute, schätzungsweise fünf Tage vor der Zeugniskonferenz, vorschwimmen. Um Noten zu vergeben. Auf etwas, das niemals mit Kriterien, Impulsen, Unterstützung begleitet wurde. Das Fach Sport als Prototyp...

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